Aktuelles

Steinwüste Innenstadt

In der Stadtverordnetenversammlung vom 04.Februar 2021 wurde eine Kübelvariante zur Begrünung der Innenstadt beschlossen. Diese dient nach Ansicht der UBV nur dazu, von den Fehlplanungen der SPD und CDU bei der Umgestaltung der Innenstadt in den vergangenen Jahren abzulenken. Blumenkübel und Topfpflanzen können Bäume und Grüninseln nicht ersetzen. Hier sollen nun rund 60.000 Euro ausgegeben werden, die angeblich aus den Zuschüssen des Landes für die Innenstadtsanierung übrig sind und die anderweitig nicht verwendet werden dürfen. Warum es aber nicht möglich sein soll, Pflaster zu entfernen und Grünflächen einzurichten und einige Bäume zu pflanzen, erschließt sich der UBV nicht.

Grünflächen liefern saubere, frische Luft. Kies- und Steinflächen heizen sich dagegen stärker auf, speichern Wärme und strahlen sie wieder ab. Kies- und Steingärten werden ökologisch überall immer mehr zum Problem. Per Beschluss wird das Anlegen von Schotter- und Betongärten in den privaten Vorgärten untersagt. Die Viernheimer Stadtverwaltung übernimmt aber keine Verantwortung und keine Anstrengung, um die Innenstadt nachhaltig zu begrünen.

Viernheimer Innenstadt

Steht Viernheims Kinderbetreuung wirklich im Wettrennen mit wachsendem Bedarf?

Seit 1. August 2013 haben alle Kinder vom vollendeten 1. bis zum 3. Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Da Viernheim sich auch als Wohnort für junge Familien positioniert, muss die Stadt natürlich ausreichend Kindertagesplätze zur Verfügung stellen. Das sieht auch die UBV so.

Dennoch sollte sich die Stadtverwaltung hüten, unüberlegt weitere Kindergärten aus dem Boden zu stampfen, deren Finanzierung der Haushalt derzeit nicht hergibt und von denen nicht klar ist über wie viele Jahre wir wirklich weitere mehrgruppige Einrichtungen brauchen.

Zu einem wesentlichen Teil fehlen in Viernheim Kindertagesplätze nur für einen kurzen Zeitraum, im Sommer bis zur Einschulung der Vorschulkinder. Die UBV ist der Ansicht, dass daher auch andere Betreuungskonzepte in Betracht gezogen werden sollten, die diesem jährlich wiederkehrenden vorübergehenden Mehrbedarf gerecht werden, ohne Millionen Euro für einen weiteren Neubau in die Hand zu nehmen.

Eine Bauernhof Kita gilt es sehr sorgfältig und langfristig zu berechnen, kostengünstiger ist mit Sicherheit eine weitere Waldkindergartengruppe. Es ist auch zu überlegen, ob man Betreuungsalternativen sucht und zum Beispiel ein bestehendes Gebäude gemeinsam mit der Verwaltung, Viernheimer Firmen und Eltern als Tagesstätte einrichten könnte

Heute werden viele Kita-Neubau-Projekte im Schnellverfahren auf den Weg gebracht, aber ob diese Einrichtungen in zehn oder zwanzig Jahren noch benötigt werden ist fraglich. So wie die UBV die demografische Entwicklung bei den älteren Bevölkerungs­gruppen im Auge behalten will, möchte sie auch die Prognosen zur Geburtenrate nicht vernachlässigen und ist der Meinung auch die Kinderbetreuung sollte in Viernheim mit Maß und Ziel geplant werden.

Saarlandstraße, Brückenbau und Kreisverkehr

Viernheimer Innenstadt

Die Saarlandstraße hat nach Ansicht der UBV oberste Priorität im Straßenbau. Dabei steht die Parkplatzsituation für die zahlreichen Anwohner*innen in unserem besonderen Fokus. Es kann nicht sein, dass im Zuge der Grundsanierung bis zu 30% der Parkplätze für die Anwohner*innen, Besucher*innen der Fröbel-Schule, des Kin­der­gar­tens und der Kirche wegfallen.

Den neuen Kreisverkehr auf der L 3111 halten wir aus Kosten- und Bedarfsgründen nicht für sinnvoll. Wir sprechen uns stattdessen für eine Sanierung der Wiesenwegbrücken aus. Eine Kreis­verkehrs­füh­rung in der Karl-Marx-Straße / Mannheimer Straße erachten wir als wichtiger und vordergründiger, damit der tägliche Durch­gangs­ver­kehr zügig fließen kann.

Seniorenbetreuung in Viernheim

Ältere Menschen haben mit ihren langen Lebenserfahrungen individuelle Vorstellungen von ihrem Leben. "Keiner wie der Andere" gilt in der dritten und vierten Lebensphase mehr denn je. Moderne Familienkonstellationen lassen ein Leben mehrerer Generationen unter einem Dach nur noch selten zu.

Deshalb ist es wichtig den Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt unterschiedliche Wohnangebote zu machen. Viernheim bietet ein reiches Spektrum an ambulanter Betreuung, Beratung und Service für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber das Forum der Senioren in der Innenstadt kann dem Bedarf nach einer Langzeitbetreuung auf Dauer nicht gerecht werden, weder räumlich noch inhaltlich.

Die UBV ist der Ansicht, dass es in dieser Situation für Viernheim geboten ist, Seniorenbetreuungsangebote nach demografischen Vorgaben auszurichten, am Bedarf zu orientieren und vor allem differenzierte Senior*innen- Wohnkonzepte anzubieten, um an Attraktivität gegenüber Mitbewerbern in den umliegenden Orten nicht zurückzustehen und die älteren, auf Betreuung angewiesenen Menschen hier am Heimatort zu behalten.

Vielfältige Mobilität ist die Zukunft!

Die UBV setzt sich für die Planung leistungsfähiger und klimagerechter Verkehrsnetze für alle Verkehrsarten ein. Viernheim hat als Wohnstadt in der Metropolregion Rhein Neckar eine Verantwortung, Kraftfahrzeuge, Radverkehr, den öffentlichen Nahverkehr und die Fußgänger zu berücksichtigen und allen gerecht zu werden. Inwieweit der Anteil des Busverkehrs gesteigert werden kann um die Stadtteile miteinander zu verbinden, ist im Rahmen eines Nahverkehrsplanes zu entscheiden.

Unsere Stadt muss fußgänger- und fahrradfreundlicher werden. Wir dürfen aber die Berufspendler*innen nicht außer Acht lassen, die auf dem Weg zur Arbeit ihre Kinder in die Schulen und Kitas fahren und auf dem Rückweg mit dem Auto noch schnell ihre Einkäufe erledigen möchten.

Die Parksituation in zahlreichen Straßen muss entschärft werden. Die UBV wünscht sich strengere Kontrollen der Stellplatzsatzung, denn die Einhaltung wird vielfach nicht ernst genommen oder ignoriert. Eine konsequentere Überprüfung würde in vielen Straßen für Entspannung sorgen und mehr klimafreundliche Stadt­ent­wicklung bringen.

Die UBV kann sich vorstellen mit Unterstützung der Viernheimer Bürger*innen einen Masterplan "nachhaltige Mobilität" zu erarbeiten und damit eine Arbeitsgrundlage für eine Verkehrs­pla­nung der Stadt für die nächsten 15 Jahre zu definieren.

Bauen und Wohnen in Viernheim

Viernheim hat derzeit rund 34.000 Einwohner*innen und kann mit einem weiteren Zuwachs der Wohnbevölkerung rechnen. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Die UBV unterstützt die Realisierung eines nachfrageorientierten Wohnraumangebotes. Da innerhalb des Stadtgebietes kaum Entwicklungsmöglichkeiten im Ausbau der Wohnbebauung bestehen, ist die Nutzung von Bau­flä­chen am Stadt­rand eine we­sent­liche Auf­gabe der künf­tigen Stadt­ent­wicklung.

Eine gute Erreichbarkeit über Zubringerstraßen und Autobahnen ist dabei ebenso wichtig, wie die Erreichbarkeit der City, der Schulen und anderer innerstädtischer Einrichtungen. Bei der bedarfsgerechten und nachhaltigen Entwicklung der Flächen muss insbesondere dem prognostizierten Einwohnerzuwachs der Stadt bis zum Jahr 2030 Rechnung getragen werden. Zugleich müssen ggfs. auch neue Gewerbeflächen angeboten werden. Im Auge behalten wir auch die Klimaziele die sich Viernheim gesteckt hat. Steinwüsten in den Vorgärten und betonierte Parkflächen darf es nicht geben. Photovoltaik und andere al­ter­na­ti­ven Ener­gien müs­sen beim Hausbau zwingend berücksichtigt werden.

Tivolipark Viernheim

Sanieren oder Abreißen - Die Erblast Viernheimer Rathaus

Das Rathaus ist die zentrale Anlaufstelle der Viernheimer Bürger*innen für eine große Zahl an Dienstleistungen. Die Aufgaben und Abläufe in der Verwaltung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, genau wie die Anforderungen an den Arbeitsplatz. Damit die Mitarbeiter*innen die komplexen Aufgaben schnell, effizient und in einer gesunden Arbeitsatmosphäre erfüllen können, muss unser Rathaus schnellstmöglich von Grund auf erneuert werden.

Das Rathaus hat auf sechs Stockwerken zahlreiche Büros für die gesamte Verwaltung, Standesamt, Ortsgericht, das Bürgerbüro und beherbergt den großen Ratssaal. Dazu kommt noch das Brundtlandbüro in der Kettlerstraße. Im Keller befinden sich die gesamte Technik und die Heizungsanlage für Fernwärme, mit der auch das Brundtlandbüro und das Hallenbad versorgt werden.

Hintergrund für die dringend notwendige und sehr umfassende Sanierung ist, dass das Rathaus "in die Jahre gekommen ist" und bei Weitem nicht mehr aktuellen Anforderungen entspricht. An erster Stelle stehen dabei die viel zu hohen Emissionen. Die CO² Bilanz weist seit Jahren ein untragbares Defizit auf. Das ist umweltschädigend. Arbeitsplatzsicherheit und Atmosphäre in den Büroräumen und Fluren entspricht schon seit Jahren nicht mehr dem heutigen Standard. Das ist untragbar und muss sich schnell ändern.

Das Rathaus wird mit einer umfassenden Sanierung nicht nur energetisch zukunftsweisend modernisiert, sondern auch barrierefreier als bisher sein. Die Büroraumgestaltung könnte flexibler ausgelegt werden. Bei einem Ausbau von Homeoffice- Möglichkeiten, könnte man möglicherweise das obere Stockwerk für kulturelle Veranstaltungen nutzen oder besser noch vermieten und damit langfristig Kosten sparen. Warum spricht sich die UBV für eine Sanierung aus?

Ja, ein altes Gebäude zu modernisieren, kann teuer werden und während der Umbauphase viele Fragen aufwerfen. In Schnellbauweise auf der grünen Wiese ein neues Bürogebäude aufzustellen scheint auf den ersten Blick die einfachere Art zu sein. Aber es sprechen viele Gründe für eine Altbau- Modernisierung:

  1. Wer ein Gebäude hochwertig saniert, spart Ressourcen, da weniger Baumaterial benötigt wird und unterm Strich weniger Energie aufgewendet werden muss, als für einen Neubau. Wenn das "Gerüst" stehen bleibt, wird es weniger Belastung für die Anlieger*innen geben als bei einem kompletten Abriss.
  2. Der "Betonblock Rathaus" hat in den 60er Jahren ein kleines, aber schön anzusehendes Fachwerk-Klinkerhaus verdrängt. Es kann aber renoviert einen neuen kulturellen Wert bekommen. Außerdem müssen so keine neuen Parkplätze ausgewiesen werden, wie für einen Neubau an anderem Ort.
  3. Der Lebenszyklus eines Gebäudes verlängert sich um 50 bis 100 Jahre, wenn es energieeffizient saniert und modernisiert wird.
  4. Es stellt sich die Frage wohin die vielen Dienststellen bei Abriss vorübergehend verlegt werden.
  5. Nicht zuletzt sind bereits rund 1,5 Mio. Euro aus der Stadtkasse in die Begutachtung, Planung und Ausschreibung für eine Rathaus-Sanierung geflossen, Geld das im Falle eines Neubaus umsonst ausgegeben wäre. Nur die Planung eines Neubaus würde die Stadt weitere Millionen Euro kosten, ohne das auch nur ein Handschlag am Bau getan wäre. Außerdem bekommt die Stadt die in den Kostenplänen berücksichtigten Landes- Zuschüsse in Höhe von 5,5 Mio. Euro nur für eine energetische Sanierung, nicht für einen Neubau. Geld, auf das Viernheim mit seinem maroden Haushalt eigentlich nicht verzichten kann.
Baufälliges Viernheimer Rathaus

Eine Entscheidung pro oder contra Rathaussanierung hängt also von zahlreichen Faktoren ab. Nach vielen Jahren der Diskussionen und Planungen sind wir von der UBV der Meinung, man sollte sich z.B. die Sanierung und Modernisierung der Albertus Magnus Schule zum Vorbild nehmen, deren Zustand vor der Renovierung dem des Rathauses entsprach.

Die UBV sieht einen sehr drängenden Handlungsdruck, endlich mit der Rathaussanierung zu beginnen und dabei möglichst wenig Rohstoffe, Energie und Gelder zu verbrauchen oder gar zu verschwenden. Bei der Modernisierung des Zweckbaus geht es nicht darum, dass sich Einzelne profilieren, sondern darum, auf lange Sicht Bedürfnisse für Mitarbeiter*innen, Kunden und Kundinnen und die Viernheimer Bevölkerung zu berücksichtigen.

Dazu gehört zu guter Letzt auch, dass unsere Innenstadt moderner, attraktiver und barrierefreier wird. Die Funktionalität des Rathauses muss im Zuge der Neugestaltung durch Grünflächen und attraktive Aufenthaltsorte noch verbessert werden, damit sich die Menschen (nach der Pandemie) wieder gerne in der Innenstadt aufhalten und das nicht nur zwei, drei Mal im Jahr zur Kerwe und zur Sommerbühne, sondern 365 Tage im Jahr.